Alter: 39 Beruf: Aktivistin Wohnort: Hannover Geburtsort: Hannover

Was ist Feminismus für dich?
Leider wird der Begriff Feminismus oft nicht mit dem in Verbindung gebracht, was es bedeutet: Feminismus ist die soziale Bewegung, die sich für Frauenrechte und Gleichstellung einsetzt und gegen geschlechtsbezogene Diskriminierung kämpft.
Wie äußert sich dein Feminismus?
Die feministische Perspektive erklärt mir die Welt und ist mir in vielen Lebenslagen eine gute Beraterin. Ich engagiere mich mit der Kampagne „Wer braucht Feminismus?“ und der Organisation von Veranstaltungen wie feministischen Diskussionsrunden, Workshops, Frühstücken und einer Wanderausstellung. Ich möchte gerne, dass Feminismus Mainstream wird!
Wann hast du dich zum ersten Mal bewusst als Feministin gefühlt? Gab es einen Auslöser?
Ich habe schon als Jugendliche gespürt, dass es geschlechtsbezogene Diskriminierung gibt und ich das nicht akzeptabel finde. Als Studentin bin ich dann auf die feministische Bewegung gestoßen, in der Schule hatten wir das Thema Frauenbewegung gar nicht behandelt. Ich war sehr froh endlich Gleichgesinnte und Worte für die vielen Ungerechtigkeiten zu finden.
Fühlst du dich in deinem Alltag gleichberechtigt?
Ich fühle mich in Deutschland gleichberechtigt, aber nicht so als wenn Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht dieselben Chancen haben. Dinge wie Alltagssexismus und Sexismus in der Werbung nerven mich. Die globale Benachteiligung von Frauen ist nicht tragbar.
Wie nimmst du den Ruf des Feminismus in Deutschland wahr?
Leider ist Feminismus noch nicht im Mainstream angekommen. Viele verbinden mit dem Begriff etwas diffuses Negatives. Das liegt u.a. daran, dass die Belange und Bedürfnisse von Frauen an vielen Stellen nicht richtig ernst genommen werden, zum Teil sogar von ihnen selbst. Das hat einen langen historischen Hintergrund.